Faszination Archäologie - Mystische Routen rund um die Steinzeit
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Zur letzten Ruhe in die Urne

Vereinzelt lässt sich bereits für die ältere Bronzezeit die Einäscherung von Verstorbenen nachweisen. Doch erst im Rahmen eines übergreifenden Glaubenswandels während der jüngeren Bronzezeit (1200 bis 700 v. Chr.) ging man ausschließlich zur Brandbestattung über. Seither wurde die Asche zumeist in Tonurnen beigesetzt, die in Einzelfällen mit einer Deckschale oder flachen Steinplatte abgedeckt wurde. In der Vorrömischen Eisenzeit indes (...) wurde der Leichenbrand, d.h. die vom Scheiterhaufen aufgesammelten Knochenreste, häufig in Leinentücher oder Leder gehüllt bzw. gänzlich ohne Umhüllung beigesetzt.

Urne des Pestruper Gräberfeldes

Urne des Pestruper Gräberfeldes

Leben und Kult in der Bronze- und Eisenzeit

Wie schon ihre jungsteinzeitlichen Vorfahren wohnten die Erbauer der Hügelgräber in Siedlungen und lebten von Landwirtschaft und Viehzucht. Daneben bestand die Tendenz zu einer zunehmenden Differenzierung der Sozialstrukturen. Spätestens seit der Bronzezeit muss man weit überregionalen Handel betrieben haben. Denn die Rohstoffe für die Herstellung von Bronze (Kupfer und Zinn), dem damals wichtigsten Material für Werkzeuge, Waffen und Schmuckgegenstände, konnten nicht vor Ort gewonnen werden.

Blick aus einem bronzezeitlichen Haus

Blick aus einem bronzezeitlichen Haus
(Ute Thöniffen, uetillu@aol.com)

Körperpflege im Jenseits: Von Rasiermessern und Pinzetten

Bei Hügelgräbern stößt man weitaus seltener auf Grabbeigaben als bei Großsteingräbern. Dennoch legen vereinzelte Beigabenfunde nahe, dass man auch während der Bronze- und Eisenzeit an ein Leben nach dem Tod glaubte. Während man verstorbene Frauen zumeist mit Schmuck versah, gab man Männern während der jüngeren Bronzezeit auffällig häufig reich verzierte Rasiermesser oder Pinzetten mit ins Grab. Sie zählten zum so genannten „Trachtbestandteil“ und dienten wahrscheinlich als Statussymbole.

Bronzezeitliches Rasiermesser mit Schiffsdarstellung

Bronzezeitliches Rasiermesser mit Schiffsdarstellung (ca. 14 x 4 cm)
aus Gödensdorf, Ldkr. Harburg
(Leben, Glauben, Sterben. Bronzezeit in Niedersachsen. 1997)



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